Studie Gegenvorschlag des Nationalrats
Im Rahmen ihrer Informationskampagne hat succèSuisse der Forschungsstelle sotomo von Dr. Michael Hermann den Auftrag erteilt, gestützt auf den Artikel Art. 716abis (OR. Aktienrecht) des nationalrätlichen Gegenvorschlags eine Abschätzung der Politikfolgen vorzunehmen.
Die Studie liefert erstmals nachvollziehbare Schätzungen zu der Zahl der vom Gegenvor-schlag zur Konzernverantwortungsinitiative betroffenen Firmen und deren Arbeitsplätze. Die Folgen für die Schweizer Wirtschaft sind mit 80’000 potentiell betroffenen Unternehmen bedeutend grösser als dies bisher eingestanden wurde.
In diesen Unternehmen sind mehr eine Million Vollzeitstellen zu verzeichnen, die ebenfalls von höheren bürokratischen Auflagen durch eine Umsetzung dieses Gegenvorschlags betroffen wären. Überdurchschnittlich betroffen wären dazu Mikrounternehmen mit einem bis neun Beschäftigten.
Auf der Basis von offiziellen Statistiken des Bundes machen die Studienautoren auch Aussagen über die regionale Verteilung der betroffenen Firmen und Arbeitsplätze: So fallen in den Kantonen Jura, Glarus, Neuenburg und Zug zwischen 35 bis 40 Prozent aller Vollzeitstellen auf Unternehmen, die einer Risikotätigkeit nachgehen und damit mit höheren Auflagen rechnen müssten. In der nächsten Gruppe von stark betroffenen Kantonen folgen Solothurn, Aargau, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Appenzell-Innerrhoden und die beiden innerschweizer Kantone Ob- und Nidwalden.
Nur gerade in jeder vierten Gemeinde schweizweit liegt der Anteil an Vollzeitstellen von Unternehmen, deren Tätigkeit einer Risikotätigkeit zugeordnet wurde, unter 10 Prozent. Im Gegensatz dazu gibt es einige wenige Gemeinden, bei denen fast alle Beschäftigten in einem Unternehmen mit Risikotätigkeiten arbeiten. Dazu zählen insbesondere kleinere Gemeinden, deren Anzahl Arbeitsplätze auf nur wenige Unternehmen fallen.
Es ist succèSuisse ein Anliegen, dass die Eidgenössischen Räte in Kenntnisse aller Fakten und den zu erwarteten Folgen für den Wirtschaftsstandort über das Geschäft entscheiden können. Darum macht succèSuisse die Studie publik. Die Bevölkerung soll wissen, wie viele Schweizer Firmen durch den als kompromisorientierten bezeichneten Gegenvorschlag aus dem Nationalrat betroffen sein könnten. Eine echte Debatte und Entscheidung kann nur stattfinden, wenn alle Fakten, Informationen und Argumente auf dem Tisch liegen.